Projekt Bienenschule - Schulimkerei

06.01.2020

Im Nikolaussack summte und brummte es

 

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung förderte das Projekt „Bienenschule - Schulimkerei“ an der IGS Marienhafe-Moorhusen. Der Imkerfachhandel von Heiko Schittenhelm aus Leezdorf belieferte die Schule am 18.12.2019 mit allen notwendigen Utensilien, um eine Schulimkerei aufzubauen. Über 20 Schülerinnen und Schüler arbeiten bereits aktiv in dem Projekt. Zukünftig sollen es noch viel mehr werden. Sogar die erste Facharbeit in der Oberstufe wird zum Thema „Die Biene, das Säugetier“ erstellt. Das Thema klingt provokant, ist es auch. Hier werden die Kriterien für Säugetiere und Insekten gegenübergestellt und speziell für den staatenbildenden Superorganismus Biene mit Eigenschaften der Mammalia verglichen und überein gebracht. Erstaunliche Ergebnisse sind zu erwarten.

 

Eine Schulimkerei hat viele pädagogische Vorteile. Die SchülerInnen entdecken komplexe Zusammenhänge durch praktische Erfahrungen. Sie übernehmen die Verantwortung für ihr Handeln und wirken aktiv am Umweltgeschehen mit. Selber Handeln zu können, sich ein Wissen durch aktives Tun anzueignen und dieses in die weite Welt zu tragen, sind erstrebenswerte Kompetenzen, an denen die SchülerInnen wachsen und sich zu kompetent handelnden Erwachsenen entwickeln.

Je mehr SchülerInnen sich für den Umweltschutz begeistern, desto mehr wird dieser Gedanke in die Öffentlichkeit getragen und das soll unser Ziel sein. Gelebter Naturschutz und ein Bewusstsein schaffen für die Bedürfnisse anderer Lebewesen. Hier ist sogar ein Austausch mit anderen Schulen denkbar. Zum einen ein Wissens- und Erfahrungsaustausch, zum anderen ein genetischer Austausch durch die Königin.

Die SchülerInnen machen mikrobiologische Erfahrungen durch das Mikroskopieren von Honigproben. Anhand der Pollenanalyse kann die Sortenreinheit bestimmt werden. Das wird spannend!

Auch fächerübergreifend soll gearbeitet werden. Die schuleigene Imkerei bietet vielfache Nutzungsmöglichkeiten für die SchülerInnen. In Form von AGs, WPKs, Projektarbeit und GEM-Stunden wird das Leben und die Arbeit im und am Bienenstock erlebbar. Aber auch andere Fachbereiche haben einen Nutzen. Dass sich die Küche über den Honig und die Adventstische über die Kerzen freuen, ist schnell klar.

Der Biologieunterricht bekommt hier das Leben staatenbildender Insekten gezeigt. Dabei ist die Lebensweise, der Blütenbau, die Bienensprache, Zucht und Genetik, Kommunikation, Ökologie und die Auswirkung von Pestiziden von Bedeutung. Nicht zuletzt auch die Umweltbildung und die Globalisierung.

Der Ethikunterricht erlebt die Frage nach Konsequenzen des Konsumwachstums und die Verantwortung für Nachhaltigkeit.

Anhand der Bienen kann im Deutschunterricht argumentiert, analysiert, bewertet, Informationen aufbereitet und strukturiert werden.

Das Fach AWT erarbeitet an den Bienenständen das Thema Kapitalismus und Nachhaltigkeit, Import und Export.

Die Kunst macht Zeichnungen, Naturmalereien und Filme. Noch besser wäre, wenn der Kunstunterricht unsere Bienenkisten bunt und phantasievoll gestaltet und Etiketten für die Honiggläser entwirft.

Die Mathematik stellt Fragen wie:„Wieviele Eier kann eine Bienenkönigin im Laufe ihres Lebens legen, wenn sie pro Tag 2.000 Eier legt? Bedenke, dass sie zwischen Oktober und Februar Pause macht, ältere Königinnen legen weniger Eier, sie werden etwa 3-5 Jahre alt.“ oder „Wie viel Nektar sammelt ein Volk im Laufe des Jahres? Wie viel Honig kann ein Volk im Laufe eines Jahrs herstellen? Wie viel kann der Imker ernten?“ oder „Errechne den Gewinn von 10, 50 und 100 verkauften Honiggläsern nach Abzug alles Kosten“.

Für die Facharbeit können Oberstufenschüler wissenschaftliche Projekte mit den Bienen durchführen und sogar für die Teilnahme an einem Projekt bei Jugend forscht bietet die Schulimkerei Möglichkeiten, denn Forschung ist überall denkbar. Neulich war von Bienenzucht in der Polizeiarbeit zur Drogenfahndung zu lesen. Interessant!

Die Kooperation mit dem Schulgarten rundet das Konzept ab. Die Schülerinnen und Schüler begreifen komplexe Zusammenhänge von Wachstum, Entwicklung und Jahreszyklus, indem sie mittendrin agieren. Die Grundlagen unseres Lebens.

Wir sagen: „DANKE BINGO“ zur Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung für das Ermöglichen dieses Projektes, das weit in die Zukunft getragen werden soll und ebenfalls sprechen wir unseren Dank an Heiko Schittenhelm aus Leezdorf aus, der mit seinem Imkerfachhhandel das Projekt tatkräftig unterstützt.

 

 

Bild zur Meldung: Logo Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung

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