Elterninformationsabend "Cybermobbing"

14.03.2018

Am Montag, den 12.03.2018, wurde ein Elterninformationsabend zum Thema Cybermobbing im Foyer des Standorts Moorhusen abgehalten. Hintergrund hierzu war, dass der 6. Jahrgang sich aktuell mit dem Jugendroman "Ich blogg dich weg" von Agnes Hammer im Rahmen der SIEL-Projektarbeit beschäftigt. Da die Sensibilisierung für die Gefahren des Mobbings, hier speziell im Netz, zum Präventionskonzept der IGS Marienhafe-Moorhusen gehört, ist bei diesem Thema auch die Sozialinsel eingebunden. Deshalb hat der Sozialpädagoge, Herr Rabenstein, gemeinsam mit Frau Buisker von der Polizei in Aurich einen Informationsabend veranstaltet.

Zu diesem Anlass erschienen sowohl interessierte Eltern, teilweise auch in Begleitung ihrer Kinder, als auch alle Lehrkräfte des 6. Jahrgangs. Eingangs klärte Frau Buisker über Ursachen und Folgen für Täter sowie Opfer auf. Vielen war neu, dass Cybermobbing per se kein Strafdelikt ist, aber es gibt dennoch zahlreiche Straftatbestände, die mit dieser Form des Mobbings zusammenhängen können: z. B. "die üble Nachrede". Ferner hat sie explizit darauf hingewiesen, dass Cybermobbing krank mache. Ergänzt wurde ihr Beitrag durch Herrn Rabenstein, der aus seiner Erfahrung als Schulpädagoge Einblick in die Arbeit der IGS Marienhafe-Moorhusen mit dieser Problematik geboten hat. In diesem Kontext betonte er nachdrücklich, dass das Thema wiederkehrend in den Fokus rückt, um den Schülerinnen und Schülern die Gefahren des Cybermobbings vor Augen zu halten.

Beiden Referenten war am Austausch mit dem Publikum gelegen, das sich mit seinen Nachfragen aktiv in die Diskussion einbringen konnte. Für alle Beteiligten war es ein erkenntnisreicher Abend, der zeigt, wie wichtig die Kooperation zwischen Erziehungsberechtigten, Schule und außerschulischen Institutionen ist, wenn es um solch pädagogische komplexe Herausforderungen geht.

 

 

Für Wissensdurstige:

Weitere allgemeine Informationen zum Thema Cybermobbing
 

„Klassisches“ Mobbing ist ein aggressives Verhalten, mit dem ein anderer Mensch absichtlich körperlich oder psychisch über einen längeren Zeitraum geschädigt wird. Mobbing ist in der Regel kein individuelles Problem zwischen Täter(in) und Opfer, sondern muss als Prozess betrachtet werden, an dem eine ganze Klasse oder Gruppe in verschiedenen Rollen beteiligt ist. Die Ursachen für Mobbing sind vielfältig, es kann sich praktisch überall entwickeln, wo Menschen zusammen leben, lernen oder arbeiten. Die Anlässe für Mobbing sind häufig banal, mitunter genügt es, dass ein späteres Opfer „anders“ als die anderen ist. Dies können äußere Merkmale sein (Kleidung, Style, Sozialstatus etc.). Aber auch Verhaltens- oder Arbeitsweisen, politische, kulturelle oder religiöse Zugehörigkeiten können einen Anlass für Mobbing geben.

 

Cybermobbing ist eine Sonderform des Mobbings

Cybermobbing weist im Grunde die gleichen Tatumstände auf, es bedient sich lediglich anderer Methoden. Die Täter(innen) nutzen Internet- und Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren ihrer Opfer. Hierzu zählen im Internet E-Mail, Online-Communities, Mikrobloggs, Chats (Chatrooms, Instant Messenger), Diskussionsforen, Gästebücher und Boards, Video- und Fotoplattformen, Websites und andere Anwendungen. Mobiltelefone werden für Mobbingaktivitäten genutzt, um die Opfer mit Anrufen, SMS, MMS oder E-Mails zu tyrannisieren. Die multimediale Ausstattung der Mobiltelefone mit Foto- und Videokamera, Sprachaufzeichnungsmöglichkeit und Internetzugang gibt jungen Menschen im Kontext des Mobbings leicht nutzbare Technologien an die Hand.

Das Internet scheint die Hemmschwelle für Mobbingaktivitäten zu senken. Viele Kinder und Jugendliche trauen sich in der scheinbar anonymen virtuellen Welt eher, eigene Angriffe gegen andere, Beleidigungen oder Bloßstellungen von Menschen zu vollziehen. Dabei gibt es einen fließenden Übergang von „Spaß“ oder „Neckereien“ zur Gewaltausübung im Sinne von Mobbing. Mit Aussagen wie „Das war doch nicht ernst gemeint, das war nur Spaß“ verdeutlichen junge Menschen, dass ihnen häufig das notwendige Unrechtsbewusstsein, die erforderliche Sensibilität für ihr eigenes Handeln fehlt. Andererseits erleben sie in Schule, sozialem Umfeld, Medien und Politik Erscheinungen und Personen, die durch vergleichbares Handeln den Eindruck entstehen lassen, dass es „in Ordnung“ sei, andere bloßzustellen oder zu beleidigen.

Beim Cybermobbing können die Täter(innen) rund um die Uhr aktiv sein, das heißt, ihre Aktivitäten erfordern keinen direkten Kontakt zum Opfer. Die Täter(innen) finden im Internet zudem ein großes Publikum: Tausende Menschen können die Taten verfolgen, sie kommentieren oder unterstützen. Die veröffentlichten Texte, Fotos oder Videos werden durch andere Personen weiterverbreitet und somit weiteren Menschen zugänglich gemacht. Umfang und Auswirkungen der Veröffentlichungen zum Nachteil des Opfers sind somit weder zu steuern, noch sind sie überschaubar. Da das Internet nichts vergisst, also selbst gelöschte Inhalte immer wieder auftauchen können, ist es möglich, dass das Opfer selbst nach einer Beendigung des Konfliktes mit dem Täter immer wieder mit den Veröffentlichungen konfrontiert wird.

 

 

Bild zur Meldung: Elterninformationsabend "Cybermobbing"